White Cycles

Die jahrtausendealten Gewässer, die tagein, tagaus über unseren Planeten strömen, tragen eine Unzahl von Geschichten dieses Fließens mit sich. Sie, die seit Urzeiten die Erde durchwandern, haben große Veränderungen gesehen und erfahren, sind in zahllose Gewässer übergegangen als mäandernde Flüsse, Regen,  Schweiß, Nebel oder Schnee. Ein stetiger Austausch, der dafür sorgt, dass alles im Fluss bleibt. 

 

White Cycles der Künstlerin und Komponistin Roberta Lazo Valenzuela ist eine klangliche Reverenz an den uralten Geist des Wassers und preist die Geschichten, die ihm eingeschrieben sind. Das Rauschen des Mühlbachs, sein Klang und mögliche Interpreten bildeten die Basis für den Entwurf von drei Sets von Musikobjekten, die in Kooperation mit einer einheimischen Keramikerin entstanden. Diese Objekte zitieren das Symbol für Unendlichkeit und zyklische Bewegung, insofern als sie auf der Urform des Kreises beruhen.  Die naturbelassene Farbe der Objekte hebt diese von der dunkleren Landschaft ab und verleiht der Szenerie etwas Poetisches. 

 

Die Kreationen sind eine komplexe Verflechtung von Geschichten, Erinnerungen und Landschaften, die mannigfaltige Klangkulissen und Atmosphären schaffen. Ein Ensemble aus auf dem Wasser treibenden Trommeln, Glocken und singenden Skulpturen bespielt das Wasser des Flusses und interagiert mit dem Hin und Her der Strömung, mit Flora und Fauna sowie dem Wetter. 

 

Die umgeben von Percussionsounds, sanftem Geklingel und Gesang den Mühlbach entlang spazierenden Besucher:innen tauchen ein in die Darbietung, werden selbst Teil davon.  

Roberta Lazo Valenzuela © Daniela Canales

Roberta Lazo Valenzuela (1991, Santiago) ist eine chilenische Komponistin, Sängerin und bildende Künstlerin, die in Österreich lebt. Nach ihrem Bachelor-Abschluss in Komposition wanderte sie nach Europa aus, wo sie zunächst in Deutschland und später in Österreich lebte. 2018 schloss sie ein Masterstudium in Komposition in Linz ab, 2021 absolvierte sie einen weiteren Master in TransArts an der Universität für Angewandte Kunst in Wien und machte außerdem ein ERASMUS-Semester an der Oslo National Academy of the Arts. Ihre Arbeit umfasst unterschiedliche Medien, unter anderem Musik, Klangkunst, Installation und Video. Die Themen ihrer Werke befassen sich häufig mit der Darstellung und Hervorhebung der Feinheiten des täglichen Lebens, dabei schafft sie einen Dialog zwischen dem Visuellen und dem Musikalischen. Ihre musikalischen und visuellen Arbeiten wurden bereits in Österreich, Deutschland, Norwegen, Rumänien, Lettland, Kroatien, Chile, Spanien, Irland und in der Schweiz ausgestellt.